Algarve: Die Felsen der Ponta da Piedade
Die Ponta da Piedade ist eine imposante Klippenlandschaft, die 2 km südlich von Lagos in den Atlantik reicht. Bizarre Felsformationen mit 30 m hohen, aus dem Meer ragenden Spitzen sowie Schluchten, Grotten, Torbögen, versteckten Buchten und kleinen Stränden bieten dem Fotografen eine große Motivauswahl. Oberhalb der Felsen befindet sich der Farol da Ponta da Piedade, eine respektable Leuchtturmanlage mit Souvenirbude und geschottertem Parkplatz. Hier endet die aus Lagos kommende Straße M536.
Es ist Ende Mai. Sofern nicht gerade ein Touristenbus hier einen kurzen Halt einlegt, verirren sich nur vereinzelte Touristen mit ihren Pkw hierher. Das wird in der Hauptferienzeit sicherlich anders sein. Dennoch ist der kurze Weg vom Parkplatz zu den Klippen erstaunlich unbefestigt, eigentlich als solcher gar nicht zu erkennen. Von nahezu jeder Position oberhalb der Klippen ergeben sich atemberaubende Ausblicke auf die Höhlen und Felswände und so läuft und klettert man ohne Absperrungen und Geländer überall herum und es bleibt den wenigen Hinweisschildern, der individuellen Schwindelfreiheit und dem gesunden Menschenverstand überlassen, wie nah man sich an die Klippen heranwagt.
Eine steile Treppe führt hinab zu den Grotten
Über eine steile gemauerte Treppe mit etwa 200 Stufen gelangt man nach unten zum Fuß der Klippen. Dort öffnet sich eine fantastische Höhlen- und Grottenlandschaft, durch die das Meerwasser fließt und die nur mit dem Boot erkundet werden kann. Eine kleine zementierte Mole ist Anlaufpunkt für den einen oder anderen Fischer, der mit seinem Boot festmacht, um Touristen durch die Grotten zu fahren. Umfangreichere Besichtigungstouren mit Segeltörns entlang der Küste und Grottenbesichtigung mit den Beibooten starten im Hafen von Lagos. Besondere Highlights sind die umliegenden Buchten mit kleinen, von malerischen Felsenklippen eingerahmten Stränden. Als Fotograf kann man sich hier den ganzen Tag aufhalten, während die sich im Laufe des Tages verändernden Lichtbedingungen immer wieder neue Formen und Strukturen der zerklüfteten Felsenlandschaft herausarbeiten.
Der in Lagos lebende und arbeitende franko-portugiesische Fotograf Alexandre Manuel nutzt hier gern seinen ganzjährigen Standortvorteil für seine preisgekrönten atmosphärischen Landschaftsfotos in Schwarz-Weiß. Ich treffe Alexandre im Mai 2016 an der Strandpromenade von Luz, wo er gerahmte Prints seiner Algarve-Fotoserie zum Kauf anbietet. Er berichtet mir von seinem Erfolgskonzept, die Felsen der Ponta da Piedade dann zu fotografieren, wenn es dort unangenehm und sonst niemand dort ist: Bei Dämmerung, bei Nebel, bei Regen und im Winter.
Copyright 2017 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de
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