Erfahrungsbericht: EDDYCAM Kameragurte aus Elchleder
Ergonomisches Design und das stilisierte Elchkopf-Logo, handschmeichlerisch weiches Elchleder, präzise gesetzte Nähte, passgenaue Verarbeitung, hoher Tragekomfort, angenehm dezenter Ledergeruch. Der EDDYCAM gilt als die Luxus-Ausführung unter den Kameragurten, was sich auch in einem durchaus stolzen Preis abbildet. Mein Erfahrungsbericht nach vier Jahren zeigt, ob der Gurt hält, was sein Ruf verspricht.
Dieser Bericht ist gemäß § 5a Absatz 4 UWG nachträglich als WERBUNG gekennzeichnet.
(Erläuterung am Ende des Artikels).
Qualitätsware aus finnisch-bayrischer Koproduktion
EDDYCAM-Gurte werden aus den Häuten wild lebender skandinavischer Elche gefertigt. Moralisch begründet der Hersteller diese Tatsache mit dem Umstand, dass nordeuropäische
Elche aufgrund fehlender natürlicher Feinde sowieso bejagt werden müssen, um die Population zum Schutz der Wälder zu begrenzen. Die Verarbeitung zu Leder erfolgt in einer Gerberei in
Finnland, die Gurte werden danach in einer süddeutschen Manufaktur von Hand konfektioniert.
Oben: 42mm-Gurt mit schwarzer Oberseite und naturfarbenem Innenteil an der LEICA. Vom Gewicht der Kamera her hätte es ein 35er-Gurt für die M9 wohl auch getan, aber ich liebe die besonders weiche Polsterung des breiteren Gurtes. Der gleiche Gurt hat sich vorher auch schon an 2kg NIKON Schwermetall bewährt.
Auf den ersten Blick fällt die hervorragende handwerkliche Qualität ins Auge. Ergonomisch geformtes Design, versehen mit dem stilisierten Elchkopf-Logo, präzise gesetzte Nähte, passgenaue Übergänge, dickes weiches Leder ohne harte Kanten und mit handschmeichlerischer Oberfläche, dezenter, nach einigen Jahren kaum noch wahrnehmbarer Ledergeruch. In einige Modelle ist ein Polster aus Naturkautschuk eingearbeitet. Die Verbindungselemente bestehen aus Rindleder, das aufgrund seiner kräftigeren Substanz für den Bereich der tragenden Nähte geeigneter sein soll als das nachgiebige Elchleder. Die Gurt-Enden, die der Befestigung an der Kamera dienen, sind wie bei herkömmlichen Gurten aus geflochtenem Nylon und haben Befestigungselemente aus Edelstahl. Die Nylonkanten sind sauber versiegelt, so dass sich nichts aufriffeln kann. Das macht alles einen sehr guten Eindruck, die eigentliche Sensation liegt jedoch in den Eigenschaften des dicken Elchleders mit seiner angenehm weichen Haptik und seiner erstaunlichen Flexibilität.
Oben: Der 42mm-Gurt besteht aus dickem, weichem Elchleder und ist zusätzlich mit Naturkautschuk ausgepolstert. Der Gurt ist vier Jahre im Einsatz, die ursprünglich naturfarbene Unterseite hat etwas Patina bekommen. Ansonsten ist das Ding wie neu.
Erfahrungen mit EDDYCAM-Gurten im Einsatz
Ich habe mir vor vier Jahren je einen EDDYCAM-Gurt für die M9 und die G11 gekauft. Der Tragekomfort ist wunderbar. Ob um den Hals gehängt, über der Schulter getragen oder um die Hand gewickelt,
der EDDYCAM schmiegt sich weich an, schneidet nicht ein und rutscht nicht. Das wird auch durch die ergonomische Formgebung begünstigt, vor allem aber durch das weiche Leder. Das Material nimmt
nachgiebig federnd das Gewicht der Kamera auf und lässt diese dadurch weniger schwer wirken. Der Effekt ist verblüffend, ein wenig wie Neopren, aber besser, weicher, haptisch angenehmer und ohne
den mitunter unangenehmen Geruch des künstlichen Kautschuks. Ich hatte schon Gurte, die derart penetrant stanken, dass ich sie erstmal wochenlang auf dem Balkon lüften musste, bevor ich sie im
Haus ertragen konnte.
Das Material des EDDYCAM soll trotz einer speziellen Wachsversiegelung atmungsaktiv und feuchtigkeitsabsorbierend sein. Das kann ich nach mehreren schweisstreibenden Traveller-Einsätzen
unter tropischen Witterungsbedingungen bestätigen. Feucht geworden, trocknen die Gurte bei Raumtemperatur unter Beibehaltung ihrer Eigenschaften. Dennoch ist der Verschmutzungsgrad meiner beiden
Gurte gering. Beide zeigen nach fast vier Jahren Einsatz lediglich ein wenig Patina. Nennenswerte Verschleißerscheinungen kann ich keine erkennen und ihre Form haben sie auch
behalten.
Links: Der schmalere 35mm-Gurt in der Farbkombination Schwarz/Natur an einer CANON G11.
Die EDDYCAM-Gurte machen einen sehr stabilen Eindruck. Elchleder soll trotz seiner weichen Haptik extrem robust und reißfest sein, so dass auch schwere Kameras sicher gehalten werden. Einen
Test unter Extrembedingungen mussten meine Gurte allerdings bisher noch nicht durchstehen. Der Hersteller gibt die Reißfestigkeit mit 4700 N an.
Um nicht nur unter funktionalen, sondern auch unter modischen Gesichtspunkten für jeden Geschmack und jedes Kameragewicht etwas Passendes zu haben, sind EDDYCAM-Gurte in sieben Serien und mehr als 70 Varianten erhältlich, die sich in Farbe oder Farbkombination, Breite, Länge und Polsterung unterscheiden. Die Preise reichen von 89 € bis 199 €. Der Hersteller gibt eine Garantie von fünf Jahren.
Fazit: Lohnt sich der Kauf eines EDDYCAM?
Ganz ohne Zweifel findet man auch für weniger Geld gute Kameragurte. Macht das den formschönen EDDYCAM zum Luxusobjekt? Ein bisschen schon, aber meiner Ansicht nach mit einer durchaus positiven Attitüde. Berücksichtigt man die Qualität von Material und handwerklicher Verarbeitung, scheint mir der hohe Preis nicht abwegig. Ich hatte an meinen diversen Kameras schon Marken-Gurte aus Neopren, Nylon und Rindleder im Einsatz. Und eben die beiden EDDYCAMs. Und denen gebe ich im direkten Vergleich absolut den Vorzug, speziell mit Kameras, die ich ohne Tasche mitnehme, durch die Gegend trage oder bei einem Shooting längere Zeit in der Hand halte. Dabei punkten die EDDYCAM-Gurte mit einem spürbar angenehmeren Handling, das meine anderen Gurte so nicht bieten. Mir persönlich ist das den höheren Preis wert. Wobei ich jetzt nicht einfach so den ganzen Bestand umrüsten werde. Kommt jedoch eine neue Kamera für Outdoor-Einsätze dazu oder wird der Ersatz eines Gurtes fällig, so wird der neue mit hoher Wahrscheinlichkeit ein EDDYCAM sein. Die Gurte bekommt man im EDDYCAM-Online-Shop (www.eddycam.com) und im gut sortierten Foto-Fachhandel.
Copyright 2018 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de
Hinweis: Ich setze die hier beschriebenen Produkte seit Jahren ein. Dieser Bericht gibt unbeeinflusst meinen Eindruck und meine Erfahrungen damit wieder. Im Nachgang zu diesem Bericht hat mir der Hersteller als Dank ein kostenloses Exemplar geschickt und für den Kauf weiterer Gurte einen Rabatt gewährt. Daher muss ich gemäß dem am 28. Mai 2022 in Kraft getretenen § 5a Absatz 4 UWG (sog. Influencer-Gesetz) diesen Artikel als WERBUNG kennzeichnen.
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DanDi (Sonntag, 25 März 2018 10:48)
Ja, die Gurte sind geil. Habe auch einen.
Gut beschrieben.
LG
Daniel
Manni (Montag, 26 März 2018 15:18)
Topgurt - Topbericht
Danke und Gruß
Manni
Joachim D. (Freitag, 30 März 2018 15:06)
Hallo Klaus, danke für den interessanten Bericht. Ich werd mir mal einen kommen lassen. Welche Ausführung empfiehlst du für eine Vollformat-Nikon mit Batteriepack und 2,8/24-70?
Schöne Ostertage!
Jo
Klaus (admin) (Freitag, 30 März 2018 16:15)
Hallo Jo,
das wird ein ähnliches Trum sein wie meine D4 mit dem Nikkor 2,8/28-70. Für mich persönlich kann der Gurt dafür nicht breit genug sein. Der 42 mm EDDYCAM war dafür schon ziemlich gut, 50 oder 60 mm sind sicher noch komfortabler. Ich werde den Neopren-Gurt an meiner D4 demnächst durch einen 60mm EDDYCAM ersetzen und zu gegebener Zeit über Langzeiterfahrungen berichten.
Frohe Ostern!
Gruß, Klaus