Kulinarisches: Drohne auf Spargel
Anfang April, das erste richtig warme und sonnige Wochenende im Jahr - und auf den Spargelfeldern beginnt die Ernte. Liebhaber des weißen Stangengemüses freuen sich jetzt auf deutschen Qualitätsspargel. Aber wie ist das möglich, dass hier nur wenige Tage nach dem letzten Nachtfrost schon Spargel geerntet werden kann?
Die Antwortet findet sich auf den Feldern, wo nicht nur lange Plastikplanen die Anbauflächen abdecken und warmhalten, sondern die Wurzeln der Pflanzen zudem mit Heizungsanlagen gewärmt werden, so dass die Sprossen frühzeitig sprießen. In den Spargelbeeten verläuft vielerorts im Erdreich ein Netz aus Kunststoffröhren, durch das warmes Wasser strömt. Der Aufwand, die Saison für deutschen Spargel auf diese Weise vorzuverlegen, erklärt natürlich die hohen Marktpreise des ersten deutschen Spargels im Vergleich zu der billigen Importware aus Spanien oder Griechenland. Ob nun Heizspargel die bessere Klimabilanz aufweist oder der von weither transportierte Importspargel, möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten. Ich persönlich bevorzuge den hiesigen. Aber selbst wenn für die Spargelfelder erneuerbare Energien oder Abwärme aus einem Kraftwerk verwendet werden sollten, hat die Spargel-Fußbodenheizung für mich eine perverse Anmutung, so dass ich selbst - auch wenn’s mir schwerfällt - mit dem ersten Kauf noch auf den naturgegebenen Beginn der Spargelsaison warte.
Aus der Luft erinnern die Spargelfelder jetzt an eine Meeresbrandung aus langen, parallel verlaufenden Wellen. Bei der Ernte wird die Plane von der selbstfahrenden Erntemaschine angehoben und nach dem sogenannten Spargelstich wieder abgesenkt. Für die Bodenaufnahmen wurde eine NIKON D200 mit dem Nikkor 16-85 mm verwendet. Die Luftaufnahmen entstanden mit einer DJI Phantom 4 Pro Plus aus Höhen zwischen 30 und 80 Metern. Die Drohne verfügt über eine sehr ordentliche Kamera, die Raw-Dateien mit 20 Mp Auflösung liefert. Die geringe Windgeschwindigkeit von 18 km/h ermöglichte stabile Aufnahmepositionen, so dass die Standbilder am Monitor des Steuergeräts exakt ausgerichtet werden konnten. Eine Akku-Ladung reicht für maximal 20 Minuten Flugzeit.
Copyright 2018 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de
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Andreas (Mittwoch, 11 April 2018 11:01)
Sehr schöne grafische Aufnahmen! Luftbilder mit dieser Grafik haben einen ganz besonderen Reiz!
Klaus (admin) (Mittwoch, 11 April 2018 16:04)
Danke schön. Freut mich, dass die Bilder gefallen finden. :-)
Anfangs bin ich mit der Drohne immer so weit es ging nach oben gestiegen, also bis 100 m. Mittlerweile probiere ich lieber geringe bis mittlere Aufnahmehöhen aus, so 30-50 m, die eine ganz bestimmte Ästhetik haben, die man am besten mit Drohnen erreichen kann. Wenn die Witterung nicht zu stürmisch ist, kann die Drohne präzise ausgerichtet werden und bleibt in Position, bis das Foto im Kasten ist. Das würde wahrscheinlich sonst nur mit einem in der Luft stehenden Helikopter gehen. Der nimmt aber zu viel Einfluss auf das Gelände unter ihm (Schatten, Lärm, Rotorenabluft).