Neuheit: Sonnenblende & Regenschutz für Filterhalter – WERBUNG –

Neuheit: Sonnenblende & Regenschutz für Filterhalter

Test und Erfahrungsbericht: NIKON D4 mit PC-E 24 mm Shift/Tilt, HAIDA Filterhater 100 und dem Filterprotector mit Weitwinkelblende von Manfred Zober-Frede, www.bonnescape.de

Wer Filterhalter einsetzt, kennt das Problem: Die Gegenlichtblende des Objektivs kann nicht verwendet werden und bei feuchter Witterung müssen die großformatigen Rechteckfilter häufig abgewischt oder umständlich abgeschirmt werden. Ein findiger Landschaftsfotograf aus Niedersachsen hat nun ein System entwickelt, mit dem Blenden an den gängigsten Filterhaltern befestigt werden können. Der sogenannte Filterprotector ist in drei Ausführungen über den Webshop des Fotografen erhältlich. Ich habe das viel versprechende neue Zubehörteil in der Praxis getestet.

Hinweis: Wegen des erhaltenen Testmusters ist dieser Bericht als WERBUNG gekennzeichnet.

Manchen in der Branche ist Michael Zober-Frede bekannt als Leiter von Fotoworkshops, Fotoreisen und Fachvorträgen, u.a. bei dem Fotofestival Horizonte in Zingst. Als Landschaftsfotograf treibt es ihn häufig nach Skandinavien. Dort fotografiert er unter zum Teil extremen Witterungsbedingungen. Das lästige Problem mit Regen, Schnee und Sonneneinstrahlung auf und zwischen den Filterscheiben war er irgendwann leid. Also hat er sich ins stille Kämmerlein zurückgezogen und ein Haltesystem ausgetüftelt, das die Befestigung von Blenden an den bekanntesten Filterhaltern ermöglicht. Da der Erfinder die Herstellung seines Produktes nicht in fremde Hände geben wollte, produziert er selbst unter Verwendung moderner 3D-Drucker, die er einem sorgfältigen Auswahlverfahren unterzogen hat. Besonderes Augenmerk galt dem verwendeten Material. Das Ergebnis von Michael Zober-Fredes Tests ist ein ausgeklügelter Materialmix, bei dem, wie der Erfinder verrät, carbonhaltiger Kunststoff und thermoplastisches Polyurethan eine Rolle spielen, und der geeignet ist, die speziellen Anforderungen der einzelnen Bauteile an Stabilität und Flexibilität zu erfüllen. Je nach Wunsch ist das Set in "Raw" oder mit Oberflächen-Finishing erhältlich. Bei Letzterem schlägt sich der aufwändige manuelle Veredelungsprozess aus mehrfachen Schleif-, Grundierungs- und Lackierungsschritten in einem etwas höheren Preis nieder.

Aufbau und Lieferumfang - der erste Eindruck

Ich habe mich für das sogenannte Kombi-Set entschieden, das je eine Blende für Normal- und Weitwinkelbrennweiten beinhaltet. Michael Zober-Frede produziert auf individuelle Bestellung und so kann es bis zur Lieferung schon mal 2-3 Wochen dauern. Am Anfang stehen exakte Angaben zum Filterhalter, mit dem der Filterprotector eingesetzt werden soll. Neben der Angabe von Hersteller und Modell spielt der jeweilige Abstand der Bohrlöcher zur Slotbefestigung eine wesentliche Rolle. Zum Lieferumfang gehören der Dreh- und Haltering, eine Feststellschraube und zwei Halter mit Adapterplatten und Bohrungen zur Montage links und rechts am Slotaufbau des Filterhalters. Außerdem sind je vier 20 mm und 25 mm lange Schrauben, vier rote Ersatz-Rändelmuttern, die beiden oben erwähnten Blenden und zusätzlich eine Witterungsblende für die rückwärtige, in Richtung Kamera zeigende Montage dabei. Die Montageanleitung versendet Michael Zober-Frede parallel zur Lieferung per E-mail.

Im Test: Lieferumfang des Filterprotectors Kombi von Manfred Zober-Frede, www.bonnescape.de

Oben: Lieferumfang des Kombi-Sets. Es sind mehr Muttern dabei, als man tatsächlich braucht. So hat man Reserven, falls sich  im Einsatz mal eine löst und verloren geht.

Nun liegen die einzelnen Bauteile vor mir, sind gut und stabil verarbeitet und lassen erahnen, welcher konstruktive und planerische Aufwand vonnöten war, um zu dieser Lösung zu gelangen. Ich kann nicht umhin, dem Erfinder an dieser Stelle Respekt zu zollen. Die Oberfläche der Befestigungsflächen ist glatt, die der Blenden ist rauh. Fast zweifele ich, ob ich irrtümlich die "Raw-Version erhalten habe. Die Renderings im Webshop hatten so eine glatte, glänzende Anmutung. Aber es hat alles seine Richtigkeit, das Finishing ist gewollt matt carbon-grau, griffig und reflexarm, und das scheint mir sehr sinnvoll so. Inwieweit die rauhe Oberfläche Wassertropfen und Schneeflocken "festhält", statt sie abtropfen zu lassen, möchte ich später beim "Schlechtwetter-Einsatz" testen.

Test: Die Gegenlichtblende bzw. Witterungsschutzblende zum Filterprotector von fotoabenteuer.de hat eine rauhe Oberfläche zur wirksamen Reflexminderung , www.bonnescape.de

Oben: Die Oberfläche der Komponenten ist rauh und reflexarm, im Kontaktbereich jedoch glatt, um einen bündigen Anschluss zu gewährleisten. Deutlich sichtbar sind die tief in das Material eingelassenen Punktmagnete. Der eingefräste Produktname verweist auf den Webshop www.fotoabenteuer.de, über den Michael Zober-Frede den Filterprotector vermarktet.

Die Montageanleitung ist zwar nicht bebildert, aber klar verständlich, wenn man die Bauteile vor Augen hat. Großartig finde ich die Magnetbefestigung der einzelnen Blenden. Zwölf sternförmig im Haltering sitzende Magnetpunkte ermöglichen die Fixierung der Blenden in 30-Grad-Schritten rund um den Haltering und geben dem Fotografen damit die Möglichkeit, auf unterschiedliche Lichtbedingungen reagieren zu können. Die Magnete sind so stark, dass sie die Blenden wie von selbst in Position ziehen und dort gerade so fest halten, dass man keine Gewalt anwenden muss, um sie wieder zu lösen. Top! Ganz nebenbei sorgt die magnetische Plus-Minus-Polung dafür, dass man die Blenden nicht verwechselt und die rückwärtige Blende auch an der Rückseite angeklickt wird und nicht vorn. Insgesamt ist das alles viel besser und ausgereifter, als es die Produktbeschreibung im Webshop erahnen lässt.

Detailansicht zur Montage des Filterprotector von Manfred Zober-Frede, www.bonnescape.de

Oben: Selbst die kürzeren 20 mm Schrauben aus dem Lieferumfang des Protectors sind bei meinem HAIDA-Filterhalter noch einige mm zu lang, so dass sie am anderen Ende herausragen und ein Verletzungsrisiko darstellen. Es scheint mir nicht sinnvoll, nur wegen der Schraubenlänge einen ansonsten unnötigen dritten Slot einzufügen, zumal bei meinen Weitwinkelobjektiven damit das Vignettierungsrisiko steigt. Die Original-Messingschrauben des Filterhalters haben einen Rändelgriff statt einem Senkkopf, so dass ich die auch nicht verwenden kann. In meinem Fundus habe ich aber noch Schrauben mit 15 mm Länge gefunden, die gut passen. 

Der fertig am Filterhalter montierte Haltering, Filterprotector von fotoabenteuer.de, www.bonnescape.de

Oben und unten: Fertig montierte Haltekonstruktion mit einem Gesamtdurchmesser von etwa 15,5 cm. Die rote Kunststoffschraube drückt den Haltering einseitig in den Halterahmen und fixiert ihn dadurch. Besonders leichtgängig dreht sich der Ring aber auch ohne Schraube nicht, da seine Oberfläche rauh ist.

Der fertig am Filterhalter montierte Haltering, Filterprotector von fotoabenteuer.de, www.bonnescape.de
Montage des Filterprotector von fotoabenteuer.de: Die rückwärtige Blende wird mittels Magneten einfach angeclippt, www.bonnescape.de

Oben: Die rückwärtig zeigende Witterungsschutzblende passt genau in die Aussparung zwischen den Halterungen, wird ebenfalls durch Magnete gehalten und kann mit einem einzigen Handgriff aufgesetzt oder abgenommen werden.

Montage des Filterprotectors von fotoabenteuer.de, ein oben weit herausragender Filter, verhindert den Einsatz der rückwärtigen Blende. www.bonnescape.de

Oben: Die Verwendbarkeit der rückwärtigen Blende ist von einer "normalen" Filterposition abhängig. Befindet sich beispielsweise ein Verlauffilter so im Halter, dass seine Abdunklung nur im obersten Bildbereich wirksam wird, ragt er oben heraus und die Blende kann nicht mehr aufgesetzt werden.

Montage des Filterprotectors, Ausrichtung des Halterings, www.bonnescape.de

Oben: Die Position des Drehrings hat ebenfalls Einfluss auf die Verwendbarkeit der rückwärtigen Blende. Ist eine leicht seitliche Abschirmung gewünscht, verschiebt sich mit dem Drehen des Rings die Position der Magnetpunkte, so dass die Blende nicht mehr gehalten wird. Es erscheint mir daher ratsam, den Drehring fixiert zu belassen und bei Bedarf einfach die vordere Blende in 30-Grad-Schritten versetzt anzusetzen. Das geht durch die Magnetbefestigung so schnell und komfortabel, dass mir gar nicht so recht klar ist, warum der Drehring überhaupt drehbar ist.

Der Filterprotector im Einsatz

Vignettierung - die passenden Objektive

Um effektiv zu sein, ist bei Gegenlichtblenden grundsätzlich eine möglichst enge Abschirmung wünschenswert, die jedoch an den Bildecken und -rändern nicht zu Abdunklung führen soll. Mein HAIDA Filterhalter bedient bei mir mit den 100 mm Filterscheiben universell das Mittelfeld. So benötigt das NIKKOR 2,8/14-24 mm die größeren 150er Filterscheiben und für die kleinen Filtergewinde meiner M-Objektive und der meisten Großformatobjektive verwende ich das COKIN P System. An den nachfolgend aufgelisteten Objektiven habe ich ausprobiert, ob und ab welchem Bildwinkel die Blenden des Filterprotectors Ecken- oder Randabdunklung verursachen. Die Angaben zur Blendenausrichtung oben/unten beziehen sich auf eine querformatige Kameraposition, die Verstellwege der beiden Shift-/Tilt-Obektive verstehen sich jeweils in Richtung der angesetzten Blende.

  • AF-S NIKKOR 28-70 mm 1:2,8D ED an FX (D4) 
    Normalblende: bei Brennweiten < 38 mm Vignettierung in den Ecken.
    Weitwinkelblende: keine Vignettierung 
  • AF-S NIKKOR 16-85 mm 1:3,5-5,6G ED an DX (D500)
    Normalblende: bei Brennweiten < 24 mm nur dann keine Vignettierung, wenn die Blende nach oben oder unten zeigt.
    Weitwinkelblende: keine Vignettierung 
  • PC-E NIKKOR 24 mm 1:3,5D ED an FX (D4)
    Normalblende: keine Vignettierung bei Montage oben/unten, so lange nicht geshiftet wird. 
    Weitwinkelblende: keine Vignettierung bis 4 mm Shift im Querformat, bis 2 mm Shift im Hochformat und bis 2 mm Tilt in allen Richtungen.
  • PC-E Micro NIKKOR 45 mm 1:2,8D ED an FX (D4)
    Normalblende: keine Vignettierung bis 7 mm Shift im Querformat und bis 6 mm Shift im Hochformat. Beim Tilten bewirkt die Blende keine Randabdunklung.
    Weitwinkelblende: keine Vignettierung 
  • NIKKOR Z 24-70 mm 1:4 S an FX (Z 7)
    Normalblende: bei Brennweiten < 30 mm nur dann keine Vignettierung, wenn die Blende nach oben oder unten zeigt.
    Weitwinkelblende: keine Vignettierung
  • ZEISS Vario-Tessar 24-70 mm 1:4 an SONY Alpha 7sII
    Normalblende: Vignettierung im Querformat < 26 mm und im Hochformat < 35 mm.
    Weitwinkelblende: keine Vignettierung 
  • RODENSTOCK Grandagon MC 90 mm 1:6,8 an Fachkamera 4x5"
    Normalblende: Keine Vignettierung im Querformat ohne Standarten-Verstellung.
    Weitwinkelblende: Keine Vignettierung im Querformat bis zum Beispiel ca. 3 cm Shift.
Erfahrungen mit dem Filterprotector von fotoabenteuer.de: NIKON D4 mit NIKKOR AF-S 2,8/28-70 mm, HAIDA Filterhalter 100 mm mit Grauverlauffilter und Filterprotector mit Normalblende. www.bonnescape.de

Oben und unten: NIKON D4 mit NIKKOR AF-S 2,8/28-70 mm, HAIDA Filterhalter 100 mm mit Grauverlauffilter und dem Filterprotector mit Normalblende (Bild oben) und rückwärtiger Blende. Im Bild ist gut zu sehen, dass die Abschirmung bei starker Sonneneinstrahlung ihren Zweck erfüllt. Selbstverständlich kann man an den noch freien Magnetpunkten zusätzlich noch eine weitere Blende anbringen. Unter 38 mm tauscht man die Normalblende besser gegen die Weitwinkelblende (Bild unten), was dank der Magnetbefestigung in Sekundenschnelle erledigt ist.

Praxistest Filterprotector von fotoabenteuer.de: NIKON D4 mit AF-S 2,8/28-70 mm, HAIDA Filterhalter 100 mm und Grauverlauffilter sowie Filterprotector mit Weitwinkelblende. www.bonnescape.de

Der Überblick macht deutlich, dass eine etwaige Rand- und Eckenabdunklung nicht nur von der Brennweite und dem spezifischen Bildwinkel abhängt, sondern auch ganz individuell von der jeweiligen Bauweise des Objektivs und der Ausrichtung der vorn angesetzten Streulichtblende(n). Will man die Normalblende aufgrund ihrer effektiveren Abschirmung so oft wie möglich einsetzen, muss man das also individuell für jede Brennweiten-/Filterhalter-Kombination ausprobieren. Andere Filterhalter mit höherer oder flacherer Bauform als mein 100er HAIDA können durchaus zu abweichenden Ergebnissen führen. Dort, wo Vignettierung auftritt, ist diese aufgrund der hohen Schärfentiefe im Weitwinkelbereich so ausgeprägt, dass eine spätere Beseitigung per Software kaum möglich ist. Meist wird die Abdunklung dadurch verursacht, dass die Blende schon ins Bild hineinragt. Um angesichts der Drehbarkeit des Aufbaus nicht ständig darauf achten zu müssen, dass die Blende zur Vermeidung von Abdunklungen gerade ausgerichtet ist, setze ich die Normalblende nur bei Objektiven oberhalb von 35 mm Brennweite (Vollformat) ein und verwende ansonsten die Weitwinkelblende. 

Test Filterprotector von Manfred Zober-Frede mit analoger Großformatkamera: SINAR F 4x5 inch mit Rodenstock Grandagon 6,8/90 mm, HAIDA Filterhalter 100 mm mit Grauverlauffilter und Filterprotector mit Weitwinkelblende. www.bonnescape.de

Oben und unten: Auch beim Fotografieren im analogen Großformat leistet der Filterprotector gute Dienste. Hier mit Weitwinkelblende und einem 90er Grandagon bei 4x5". Bei Verstellung der Kamerastandarten ist allerdings etwas Vorsicht geboten, damit die Blende nicht mit abgebildet wird. Das übersieht man leicht, weil die Mattscheibe der Großbildkamera naturgemäß relativ dunkel ist. Bei dem gezeigten Beispiel wird zum Beispiel ein Vertikal-Shift über ca. 3 cm problematisch.

Praxistest Filterprotector im analogen Großformat: SINAR F 4x5 inch mit Rodenstock Grandagon 6,8/90 mm, HAIDA Filterhalter 100 mm mit Grauverlauffilter und Filterprotector mit Weitwinkelblende. www.bonnescape.de

Transport

Das Konstrukt ist mit 206 g (mit montiertem 100er HAIDA-Filterhalter, 77er Adapterring, zwei Blenden und der rückwärtigen Blende) erfreulich leicht. Aber es ist trotz der filigranen Bauweise insgesamt auch recht ausladend und sperrig. Insbesondere die abgenommenen Blenden benötigen aufgrund ihrer Biegung einigen Platz, wenn man sie schonend verstauen möchte, ohne dass sie zu sehr unter Druck geraten oder die matte Oberfläche verkratzt. Tja, daran kann man nichts ändern. Ein Kompendium würde auch nicht weniger Platz im Fotogepäck einfordern und wäre weniger universell. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich die Bauteile des Protectors nicht so gut in einem Fotokoffer verstauen kann, sondern am besten in der Fronttasche meines Fotorucksacks transportiere. 

Sonnenschutz
Selbstverständlich ist die abschirmende Wirkung der Normalblende gegen Streulicht stärker als die der Weitwinkelblende. Aber auch letztere erfüllt ihren Zweck und ist für mich die Blende der Wahl, da ich im Landschafts- und Architekturbereich überwiegend Weitwinkelbrennweiten einsetze, die, wie oben gezeigt, mit der Normalblende zu Rand- und Eckenabdunklung neigen. Als besonders hilfreich empfinde ich die rückwärtige Witterungschutzblende. Diese verhindert bei seitlichem Sonnenstand Streiflicht zwischen den Filterscheiben, was ansonsten nur mit Provisorien zu bewerkstelligen ist.

Praxistest: NIKON D4 mit PC-E 24 mm Shift/Tilt, HAIDA Filterhalter 100 und dem Filterprotector mit Weitwinkelblende von Manfred Zober-Frede, www.bonnescape.de

Oben: Die Weitwinkelblende kann auch mit Shift-/Tilt-Objektiven vignettierungsfrei eingesetzt werden, lässt aber dann bei kurzen Brennweiten wie dem hier abgebildeten NIKKOR PC-E 3,5/24 mm nur begrenzte Verstellungen zu. Was übrigens bei der Original-Gegenlichtblende des Objektivs auch nicht anders ist.

Witterungsschutz

Ein früher Samstagmorgen mit Nieselregen. Sauwetter, wie man so schön sagt. Alles grau. Normalerweise würde ich jetzt gar nicht fotografieren gehen. Aber ich will ja ausprobieren, ob der Witterungsschutz des Protectors hält, was sein Erfinder verspricht.

Es ist keine große Überraschung, dass die Normalblende effektiver abschirmt. Die Weitwinkelblende hat die Form eines flachen, breiten Trichtersegments, das die Filterscheiben nur dann abschirmen kann, wenn Regen oder Sprühwasser nicht zu sehr von vorn kommen. Dennoch ist unschwer zu erkennen, dass der Filterprotector auch mit der Weitwinkelblende das auftreffende Wasser wirksam reduziert. Wenn alles, was innerhalb weniger Minuten an Tropfen auf der Schutzblende landet, die Filterscheiben erreichen würde, käme ich vor lauter Abwischen kaum noch zum Fotografieren. Auch hier zeigt sich der besondere Wert der rückwärtigen Witterungschutzblende, da sie die besonders nervigen, zwischen den Scheiben herunterlaufenden Wassertropfen reduziert. 

Praxistest: Der Filterprotector mit Weitwinkelblende und Rechteckfilter von Manfred Zober-Frede im Schlechtwettereinsatz, www.bonnescape.de

Oben: Schlechtwettereinsatz mit NIKON D500 und AF-S NIKKOR 3,5-5,6/16-85 mm. Bei leichtem, einigermaßen senkrecht fallendem Regen hielt der Filterprotector mit Weitwinkelblende und rückwärtiger Blende die Filterscheibe bis auf den unteren Rand tropfenfrei.

Praxistest: Der Filterprotector mit Weitwinkelblende und Rechteckfilter von Manfred Zober-Frede bei starkem Regen, www.bonnescape.de

Oben: Bei stärkerem Regen hielt der Filterprotector immer noch einiges an Wasser ab und zeigte sich in seiner Stabilität auch von kräftigen Windböen unbeeindruckt. Der rückwärtige Witterungsschutz war wegen des Windes jedoch irgendwann nicht mehr in der Lage, das aus dem Filterhalter herausragende Stück der Scheibe frei von seitlich auftreffenden Tropfen zu halten. Würde er noch etwas weiter nach hinten ragen, wäre der Schutz noch größer.

Praxistest: Der Filterprotector mit Weitwinkelblende und Rechteckfilter von Manfred Zober-Frede nach dem Einsatz im Regen. Bleibt die Filterscheibe tropfenfrei?, www.bonnescape.de

Oben: Schließlich zeigten sich Spritzwasser-Tröpfchen auch im Durchsichtbereich der Flterscheibe. Zu diesem Zeitpunkt waren Kamera und Objektiv allerdings bereits wie aus dem Wasser gezogen. Der Filterprotector hat also auch mit der Weitwinkelblende zweifelsfrei abschirmende Wirkung. Wer sich mehr Schutz für die Filterscheiben wünscht, muss mit Regenschirm fotografieren.

Ob ich vor dem nächsten Winter noch im Schnee testen kann, ist fraglich. Zumal es mich in Freizeit und Urlaub nicht so sehr in kältere Regionen treibt. Über einen entsprechenden Test des Protectors bei Schnee werde ich also zur gegebenen Zeit berichten.

Fazit:

Der Filterprotector ist ein innovatives Zubehörsystem für die Fotografie mit professioneller Filtertechnik. Das Erscheinungsbild hat im Gegensatz zu industriell gefertigter Massenware im positiven Sinne "Home-made"-Anmutung, die Bauteile sind praxisgerecht, stabil und qualitativ hochwertig verarbeitet mit sehr durchdachtem Materialeinsatz. Im praktischen Einsatz stößt der Filterprotector schon mal an die eine oder andere Grenze. Das kann man ihm aber kaum zum Vorwurf machen. Weitwinkelobjektive lassen nun mal eine nur begrenzte Abschirmung zu. Für Aufnahmesysteme mit verstellbarer Bildachse gilt das Gleiche, und spezielle Einsatzszenarien mit weit herausragenden Filterscheiben erfordern ebenfalls Kompromisslösungen. Das alles mindert aber nicht den Nutzen des Filterprotectors für einen großen Teil der gängigen Aufnahmesituationen. Bei meinem Praxistests konnte ich mich davon überzeugen, dass der Filterprotector bei der Abschirmung der Filterscheiben gegen Sonnenlicht und Witterung unter normalen Bedingungen wirksam hilft. Beim Einsatz von Superweitwinkeln relativieren sich die Möglichkeiten einer Abschirmung, wenn man Rand- und Eckenabdunklung ausschließen möchte. Man muss dann auf die weiter geöffnete Weitwinkelblende zurückgreifen, die weniger Schutz bietet als die Normalblende. Ein Highlight der Konstruktion ist die rückwärtige, in Richtung Kamera zeigende Witterungsschutzblende. Auf der Webseite von Michael Zober-Frede wird sie gar nicht erwähnt, sie ist aber dennoch mit im Lieferumfang. In meinen Augen kann man sie aber nicht hoch genug loben, weil sie das nervige Problem von Wasser- oder Lichteinfall zwischen den Filterscheiben reduziert, ohne selbst ein Vignettierungsrisiko darzustellen. Sie könnte eigentlich noch ein wenig breiter bemessen sein, um noch mehr Schutz gegen seitlich auftreffenden Regen zu bieten.

Michael Zober-Frede hat mit einem hohen planerischen und konstruktiven Aufwand eine Lösung für ein Problem geschaffen, mit dem sich Landschaftsfotografen seit jeher herumschlagen müssen. Es sind diese aus der Praxis erwachsenen Ideen und lösungsorientiert ausgetüftelten Erfindungen, die echten Fortschritt im Detail ausmachen. Ob Sonnenschein oder Regen: Wenn ich raus gehe, um Landschaftsaufnahmen zu machen, hat der Filterprotector bei mir einen festen Platz im Fotogepäck.

Copyright 2019 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de

Update 20.10.2019: Michael Zober-Frede hat den Filterprotector in den letzten Monaten konstruktiv überarbeitet und bietet das System jetzt auf seiner neuen Webseite an: https://filterfotografie.com

Update 20.01.2021: Die Bezugsquelle für den Filterprotector hat eine neue Adresse: https://filterfotografie24.de

Hinweis: Das in diesem Artikel beschriebene Produkt habe ich von dem Hersteller für Praxistests geschickt bekommen. Die Testmuster sind bei mir verblieben. Davon abgesehen erhalte ich keinerlei Honorar für diesen Bericht. Dieser gibt unbeeinflusst meinen Eindruck und meine Erfahrungen mit den beschriebenen Filmen wieder. Wegen des erhaltenen Testmusters muss ich aber gemäß dem am 28. Mai 2022 in Kraft getretenen § 5a Absatz 4 UWG (sog. Influencer-Gesetz) diesen Artikel als WERBUNG kennzeichnen.


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Kommentare: 4
  • #1

    Michael Gerber (Sonntag, 05 Mai 2019 11:06)

    Ja der Wahnsinn! Sowas suche ich schon lange.
    Danke für den Tipp!
    Mike

  • #2

    Klaus (admin) (Sonntag, 05 Mai 2019 12:30)

    Freut mich, wenn der Beitrag hilfreich war. Ich glaube, viele Landschaftsfotografen können so ein Zubehör gut gebrauchen. Der Filterprotector ist nur so neu, dass ihn noch kaum einer kennt. Vielleicht hilft mein Beitrag ein bisschen dabei, das zu ändern.
    LG, Klaus

  • #3

    Florian (Montag, 24 Juni 2019 16:57)

    Geile Sache. Werde mal die Seite besuchen. Warum liest man nirgendwo was darüber?
    Grüße aus Braunschweig!
    Flo

  • #4

    Klaus (admin) (Dienstag, 25 Juni 2019 23:00)

    Es war mal ein kurzer Beitrag im Fotomagazin, über den ich selbst auch auf das Teil aufmerksam geworden bin. Und dann gibt es noch den kurzen Beitrag auf www.nikon-fotografie.de, den ich gepostet habe. und natürlich die Dokumentation auf der Herstellerseite www.fotoabenteuer.de
    Aber du hast natürlich recht, wenn man berücksichtigt, wie viele heute mit 100er Filterhaltern arbeiten ...