LED-Licht für die Studioecke: OMBAR Softbox-Set im Test
Ob Portraits, Produktfotos für den Online-Shop oder Video-Clips für Instagram & Co.: Softboxen zählen zu den universellsten Lichtformern für fotografische Beleuchtungsaufgaben. Mit geringem Aufwand kann man eine weiche Ausleuchtung erzeugen, die sich für viele Fotoobjekte eignet. Zudem ermöglicht LED-Lichttechnik auch für das kleine Budget kompakte Dauerlichtanlagen, mit denen sich zuhause oder im Büro Fotostudio-Bedingungen realisieren lassen. Ich habe das Softbox-Set der Marke OMBAR bei einigen Fotoeinsätzen getestet.
Hinweis: Wegen des erhaltenen Testsets ist dieser Bericht als WERBUNG gekennzeichnet.
Komponenten – Lieferumfang – erster Eindruck
Das Set beinhaltet zwei LED-Leuchtenköpfe mit Kabeln und Netzteilen, zwei zerlegbare Softboxen mit ca. 50 x 70 cm Lichtaustrittsfläche und zwei weiße Diffusortücher, die mit Klettverschlüssen davor befestigt werden können. Außerdem befinden sich im Lieferumfang zwei Aluminium-Stative, eine kleine mehrsprachige Bedienungsanleitung, zwei Nylon-Beutel für die Softboxbezüge und eine Tragetasche. Die Tragetasche ist groß genug für das gesamte Set, hat aber keine Inneneinteilung, so dass die einzelnen Teile lose darin liegen. Das gesamte Set wiegt ohne Verpackung etwa 3,5 kg.
Oben: Lieferumfang des OMBAR Softbox-Sets.
Rechts: Haltegriff, Neigegelenk, Knebelschrauben und Stativbuchse ebenso wie die Klemmverriegelungen der Stativrohre wirken stabil und geben mir keinen Grund zum Meckern. Auch die Bespannung scheint mir strapazierfähig zu sein.
Die Befestigungselemente, die Aufsteckachsen und die mit Knebelschrauben gesicherten, gerasteten Neigegelenke machen einen zuverlässigen Eindruck. An
jeder Leuchten-
rückseite befindet sich oben ein breiter Handgriff, der sich zum komfortablen Aus-
richten gut mit der linken Hand greifen lässt, während man mit der rechten Hand die Gelenkfixierung löst und nach Erreichen der gewünschten Position wieder festzieht.
Die Plastikgehäuse der Leuchten lassen erkennen, dass die Produktdesigner bemüht waren, das Gewicht gering und den Verkaufspreis erschwinglich zu halten.
Rückseitig haben die Leuchten einen ungerasteten Drehknopf zum Einstellen der Helligkeit sowie einen Kippschalter, mit dem das Licht eingeschaltet und die Farbtemperatur gewählt werden kann. Zur Auswahl stehen neutralweißes oder warmweißes Licht, die laut Werksangabe einer Farbtemperatur von 5500 K bzw. 2700 K entsprechen. Die Lichtfarbe hat keinen messbaren Einfluss auf die Helligkeit, warmweißes Licht ist also genauso hell wie neutralweißes. Die elektrischen Bedienelemente wirken zuverlässig. Der zweistufige Kippschalter (Mittelstellung = aus) bietet beim Betätigen präzise Druckpunkte. Mit dem Dimmerknopf lässt sich die Lichtintensität stufenlos und ohne sichtbares Flimmern um maximal 21/3 Lichtwerte reduzieren. Das entspricht einer einstellbaren Lichtstärke von 20-100%. Die aufgedruckte Skala erleichtert ein gleichmäßiges Dimmen beider Leuchtenköpfe, wenn zum Beispiel bei bleibender Beleuchtungscharakteristik nur ein anderer Blendenwert erreicht werden soll. Die entsprechende Markierung auf dem Knopf könnte deutlicher sein. Da kann man mit einem dünnen Permanent-Filzstift aber leicht noch einen Strich anbringen. Die Lichtabstrahlung erfolgt vorn über 126 gleichmäßig verteilte Einzel-LEDs, die mit einer Diffusorhaube aus teiltransparentem Kunststoff abgedeckt sind. Je nach gewählter Lichtfarbe leuchten entweder die 63 neutralweißen oder die 63 warmweißen LEDs. Zur Kühlung der Elektronik sind die Leuchten mit integrierten Lüftern ausgestattet, die bei angeschaltetem Licht laufen und mit dem Dimmer gekoppelt sind. Das heißt, mit dem Reduzieren der Lichtstärke verringert sich auch die Ventilator-Geschwindigkeit. Die Geräuschbelastung durch die Lüfter ist minimal. Die primäre Leistungsaufnahme der Netzteile beträgt laut den technischen Daten maximal 45 W.
Anmerkungen zum Aufbau des Sets
Zunächst befestige ich die Leuchtenköpfe auf den Stativen. Die Stativhöhe lässt sich mit Kunststoff-Klemmverschlüssen zwischen 74 und 200 cm zuverlässig arretieren. Dank der integrierten Gummifüßchen haben die Stative einen sicheren, rutschgehemmten Stand. Die Kabellänge von insgesamt 3,85 m ist für ein Kleinstudio recht komfortabel. Auch bei höchstem Stativauszug ist die Sekundär-Leitung so lang, dass die Netzteile nicht in der Luft herabbaumeln, sondern flach auf dem Boden liegen. Ich befestige sie meist mit etwas Klettband an den Stativstangen, damit sie beim Umstellen der Stative nicht auf dem Boden mitschleifen. Zur Montage der Softbox vermittelt das Anleitungsheftchen mit seiner kleinformatigen, schwarzweißen Bebilderung nur wenig Details, aber man kommt dahinter, wie es gedacht ist. Die vier stabilen Spannstäbe aus Metall haben an einem Ende eine silberne Metallhülse und am anderen eine schwarze Kunststoffhülse. Ich stecke zunächst einen der Stäbe mit dem metallischen Ende in eine der acht seitlichen Aussparungen des Leuchtenkopfs. Wenn ich die Aussparungen auf 2, 4, 8 und 10 Uhr nutze, wird die fertig montierte Softbox später rechtwinklig zur Leuchtenachse stehen.
Die Softbox-Bespannung hat die Form eines rechteckigen Trichters und besteht außen aus einem schwarzen Textil, das einen strapazier-fähigen Eindruck macht. Innen befindet sich eine silberglänzende, genarbte Beschichtung, die für das Reflektieren des Lichtes sorgt. Ich stülpe den Stofftrichter so über den ersten Stab, dass dessen Kunststoffende in eine der Ecklaschen reicht. Für eine querformatige Ausrichtung der Softbox muss die Seite mit dem Logoaufdruck nach oben oder unten weisen. Die montierte Softbox lässt sich später nicht um den Leuchtenkopf drehen. Zum Formatwechsel muss man sie auseinanderbauen und um 90° gedreht wieder zusammensetzen. Dank der Aussparungen im Verbindungsstück kann man den Leuchtenkopf zwar auch um 90° gedreht aufs Stativ setzen, allerdings entfällt dann die Möglichkeit, den Kopf zu neigen.
Als nächstes führe ich die drei anderen Stäbe nacheinander durch den Stofftrichter, setze sie in die Ecklaschen ein und stecke sie in die Aussparungen des Gehäuses. Beim vierten Stab muss ich etwas Kraft aufwenden, da das ganze Konstrukt bereits unter Spannung steht. Das Schließen der vier Klettverschlüsse an den Softboxkanten führt dann zu einer zusätzlichen Stabilisierung und die Federkraft der Stäbe bewirkt eine Straffung der Softboxwände. Je nach gewünschter Lichtwirkung kann man die Box als offenen Reflektor einsetzen oder zusätzlich vorn das Diffusortuch aufspannen.
Rechts: Die Softboxen lassen sich offen oder mit vorgespanntem Diffusortuch verwenden. Das Tuch ist mit Klettverschlüssen schnell abgenommen und wieder aufgespannt.
Die Kabelzuführung ist lang genug, so dass die Netzteile auch bei maximalem Stativauszug nicht in der Luft herumbaumeln, sondern flach auf dem Boden liegen.
Fotografieren mit dem OMBAR Set
Ich habe das Set unter Anderem zur Bebilderung einer zum Verkauf stehenden Sammlung von Antiquitäten eingesetzt. Bei den Objekten handelte es sich überwiegend um Keramiken mit zum Teil hochglänzender Glasur. Da sich die Lichtflächen der Softboxen in den Oberflächen spiegeln, kam es darauf an, dass die vorn aufgespannten Diffusortücher weitgehend homogen ausgeleuchtet werden. Außerdem legte ich Wert auf eine farbstabile, flimmerfreie Lichtabgabe, damit mehrere Ansichten ein- und desselben Objektes in ihrer Ausleuchtung und Farbbalance einheitlich sind und nicht am Rechner angepasst werden müssen. Wichtig war mir auch eine praktische Bedienung der Anlage und ein stabiler Stand der Leuchten, damit nichts umfällt und schlimmstenfalls die zerbrechlichen Fotoobjekte beschädigt. Das Softbox-Set hat diese Anforderungen erfüllt. Die Aufnahmen erfolgten mit neutralweißem Licht, den Weißabgleich der Kamera hatte ich auf Tageslicht bzw. Sonne eingestellt. Die Lichtintensität ermöglichte bei voller Leistung Arbeitswerte von durchschnittlich 1/20 Sekunde bei Blende 8 und ISO100. Für das Fotografieren statischer Tischobjekte mit der Kamera auf dem Stativ reicht das völlig aus. Für Portraits kann man den ISO-Wert moderat erhöhen, um auf verwacklungsfreie Belichtungszeiten um 1/100 Sekunde zu kommen.
Das OMBAR Softbox-Set folgt beim Stativ-anschluss gängigen Normen, so dass die Kombination mit anderen Stativen, Galgen, Bodenstativen oder Wandhalterungen möglich ist. Davon abgesehen ist das Set ein geschlossenes System. Meines Wissens gibt es keine Erweiterungsmöglichkeiten durch andere Lichtformer, Reflektoren oder Vorsätze. Für die meisten Beleuchtungsaufgaben im Fotostudio sind die zwei Softboxen aber eine gute Grundlage. Mit ihnen lässt sich ohne viel Aufwand eine qualitativ hochwertige, weiche und ausreichend helle Lichtsituation herstellen.
Bei einer reinen Studioumgebung ohne Fremdlicht spielt es keine Rolle, ob man mit warm- oder neutralweißem Licht arbeitet, da man das beliebig mit dem Weißabgleich der Kamera kompensieren kann. Bei Aufnahmen in einer realen Wohnraumsituation mit Einwirken von Tageslicht oder anderen Kunstlichtquellen ist es aber praktisch, wenn man bei den LED-Leuchten außer der Lichtstärke auch die Lichtfarbe regulieren kann. Ohne Hantieren mit eingelegten Farbfolien erreicht man damit natürlich wirkende Aufhelleffekte.
Bildreihe rechts: 1) Die Ausleuchtung des aufgespannten Diffusortuchs ist weitgehend homogen.
2) Raumsituation nur mit vorhandenem Kunstlicht.
3) Dito mit neutralweißer Aufhellung (100%).
4) Dito mit dosierter warmweißer Aufhellung (ca. 50%).
Unten: Kleinstudioaufbau in einer Wohnraumecke mit dem OMBAR Softbox-Set zur Erstellung von Produktfotos für den Online-Shop. (Der ovale Falthintergrund ist nicht Bestandteil des Sets).
Fazit:
Für einen aktuellen Preis von etwa 120 € erhält man mit dem OMBAR Softbox-Set eine kompakte, transportable LED-Lichtanlage, die für Standard-Beleuchtungsaufgaben ausreicht und einen ordentlichen Eindruck macht. Komplette Raumansichten oder eine indirekte Lichtführung, bei der man das Licht z.B. gegen eine Wand oder die Raumdecke richtet, bringen die LED-Leuchten an ihre Leistungsgrenzen. Ihr Einsatzbereich ist mehr im Bereich von Kleinstudioaufbauten zu suchen, mit Abständen innerhalb von einem Meter zwischen Leuchte und Objekt, wie es bei Portraits oder Produktaufnahmen oft der Fall ist. Auch als schnell eingerichtetes Video-Licht für Webinare, für Online-Meetings oder zur Herstellung von Clips für den Instagram- oder Youtube-Channel ist das Softbox-Set geeignet. Die Lichtqualität ist gut und die zweistufig einstellbare Lichtfarbe mit dem stufenlosen Dimmen bis auf 20%, bei dem sich LED-typisch nur die Helligkeit, nicht aber die Lichtfarbe verändert, machen kontrollierte Aufhelleffekte möglich, um vorhandenes Licht harmonisch zu ergänzen. Der gesamte Aufbau ist trotz Leichtbauweise stabil und die Bedienung ohne viel Schnickschnack einfach und praxisgerecht. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft die Ausstattung und Qualität der Tragetasche. Ohne Inneneinteilung bietet sie dem Inhalt nur wenig Schutz und der umlaufende Reißverschluss könnte etwas strapazierfähiger sein.
Copyright 2021 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de
Hinweis: Der Hersteller hat mir das hier beschriebene Set zur Verfügung gestellt mit der Bitte, es einige Zeit lang in der Praxis zu testen und hier im Blog über meine Erfahrungen zu berichten. Abgesehen davon habe ich keinerlei Verbindung zu dem Hersteller und erhalte keine Vergütung für diesen Bericht. Vorteile, Nachteile und Eigenarten der betreffenden Artikel habe ich entsprechend meinem persönlichen Eindruck ungefiltert und unbeeinflusst wiedergegeben. Wegen des erhaltenen Testsets muss ich aber gemäß dem am 28. Mai 2022 in Kraft getretenen § 5a Absatz 4 UWG (sog. Influencer-Gesetz) diesen Artikel als WERBUNG kennzeichnen.
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