Empfehlenswert: KEPCOR 5x Lupe für Großformatkameras
Ich habe mir für das exakte Scharfstellen an der Mattscheibe meiner Großformatkamera eine neue Lupe bestellt. Sie war vergleichsweise billig und ich hatte eine dementsprechend einfache Ausführung erwartet. Als sie aber gestern bei mir ankam, hat mich die erfreulich hohe Qualität dieser Lupe derart geflasht, dass ich ihr hier spontan den heutigen Beitrag widme.
Der erste Eindruck ...
25 Euro plus Versand hat die KEPCOR 5fach-Lupe gekostet und selbstverständlich habe ich für diesen Preis nicht mehr als ein Plastikgehäuse mit halbwegs ordentlicher Glaslinse erwartet. Was ich aber gestern morgen völlig überrascht aus dem Paket nahm, ist ein mit 143 g erstaunlich schweres optisches Gerät mit einem wunderschön mattschwarz eloxierten Gehäuse aus gefrästem Metall und einem hochwertigen, mehrfachvergüteten Glaskörper. Ein Leichtlauf-Schneckengewinde dient zur Dioptrien-Anpassung. Für das Betrachten von Aufsichtsvorlagen kann man den unteren Gehäuseschaft abschrauben und durch den beiliegenden transparent satinierten Kunststoffring ersetzen. Im Lieferumfang befindet sich außerdem ein Plastikdeckel zum Schutz des Okulars und eine Tragekordel mit beidseitiger Befestigung, so dass man sich die Lupe beim Fotografieren griffbereit um den Hals hängen kann.
Hervorragende optische und mechanische Qualität
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich ein Vergrößerungsfaktor von 4 oder 5 gut für das Scharfstellen an der Mattscheibe eignet. Lupensucher für Großformatkameras bieten meist nur eine 2fache Vergrößerung, die mir für das präzise Fokussieren nicht ausreicht. Meine bisherige Lupe lässt mit ihrer 8fachen Vergrößerung dagegen die Struktur der Mattscheibe so groß erscheinen, dass es mich beim Scharfstellen des Bildes stört. Und so habe ich die KEPCOR-Lupe sofort mit meiner SINAR ausprobiert. Der untere Rand des Metall-Gehäuses hat keine Polsterung, ist aber so glatt und weich gerundet, dass ich beim Ansetzen an die Mattscheibe nicht die Befürchtung habe, dass er diese verkratzen könnte. Der große Innendurchmesser des Okulars von mehr als 3 cm und der Durchmesser der unteren Öffnung von ca. 4,7 cm sorgen für eine großzügige, helle Bildwiedergabe. Die Anpassung an die Sehschärfe erfolgt durch Drehen des Okulars. Die beiden Schlüsselringelchen, mit denen die Kordel am Gehäuse befestigt ist, werde ich wahrscheinlich durch kleinere Ringe oder durch Nylon ersetzen, da sie sich beim Fokussieren schon mal querstellen und das Eindrehen behindern. Welcher Dioptrien-Bereich mit der Okulareinstellung kompensiert werden kann, darüber finde ich keine Angaben. Jedenfalls kann ich mit beiden Augen sowohl mit als auch ohne Brille ein scharfes Bild einstellen, so dass offensichtlich eine Spanne von mehreren Dioptrien abgedeckt wird. Da die Linse versenkt in der Fassung sitzt, ist die Nutzung der Lupe ohne Brille aber deutlich komfortabler. Die präzise Schneckenführung ohne jegliches Wackeln oder Quietschen macht Freude. Sie dreht sich weich mit einer leichten Hemmung. Innen stellt ein Anschlag sicher, dass man das Okular nicht unabsichtlich zu weit aus der Führung herausdreht. Die optische Qualität der Lupe ist hervorragend ohne Verzerrungen oder Reflexionen und bietet gleichmäßige Schärfe bis zum Rand. Natürlich eignet sich die KEPCOR Lupe nicht nur für die Großformatkamera, sondern auch zum Anschauen der entwickelten Filme auf dem Leuchtpult oder zur detaillierten Beurteilung von Drucken.
"Made in Japan", Hersteller unbekannt
Laut Aufdruck ist die KEPCOR Lupe "Made in Japan". Ansonsten gibt es keine Angaben zur Herkunft oder zum Hersteller. Das KEPCOR-Logo auf dem Karton ist aufgeklebt und unterscheidet sich von dem edel wirkenden goldfarbenen Aufdruck auf dem Lupengehäuse. Möglicherweise findet man die Lupe anderswo auch unter anderem Namen. In Deutschland wird die KEPCOR-Lupe über ein bekanntes Fachhandelsunternehmen mit zum Teil alteingesessenen Filialen vertrieben. Tatsächlich ist sie aber in keiner der Filialen physisch verfügbar und kann nur online bestellt werden. Jede Filiale hat dafür offenbar eine eigene URL. Bezugsquelle meines Exemplars war https://www.foto-gregor.de/kepcor-... Die Lieferung erfolgte am dritten Werktag nach Bestellung und kam laut Paketaufschrift von einem Zentrallager in Rotterdam. Die KEPCOR-Lupe zeigt, dass richtig gute Profiqualität nicht teuer sein muss. Für 5 € weniger gibt es auch noch eine Variante mit 4facher Vergrößerung.
Copyright 2022 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de
Hinweis: Dieser Bericht gibt unbeeinflusst meinen Eindruck und meine Erfahrungen mit dem beschriebenen Produkt wieder. Ich habe die Lupe zum ganz normalen Preis im Online-Fotofachhandel gekauft, erhalte von niemandem irgendeine Vergütung für diesen Bericht und habe auch keine Verbindung zu dem betreffenden Handelsunternehmen, abgesehen davon, dass ich alle paar Monate dort mal etwas kaufe.
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Ventura (Montag, 27 Juni 2022 10:36)
Danke für den Tipp. Ich habe meine jetzt seit ein paar Tagen. Die Lupe ist großartig.
Rich (Donnerstag, 14 Juli 2022 10:04)
This is exactly what I was looking for. I ordered mine in Belgium at fotokonijnenberg. Thanks for this review.
Rich
B.Servicer (Mittwoch, 20 Juli 2022 06:44)
Das kann man ja fast nicht glauben.
Metallgehäuse und hochwertige Optik für 20-25 Euro?
Ich habe für meine Plastiklupe mehr bezahlt.
Wo ist der Haken?
Ist die 4x-Lupe in der gleichen Qualität?
Reinhard Walther (Mittwoch, 21 Dezember 2022 08:10)
Hallo
Ehrlich gesagt: mir ist eine Plastiklupe lieber: Auch wenn das Metallteil gerundet ist, ist die Verletzungsgefahr bei einem Kunststoffkranz, für die Mattscheibe geringer.
Chris T. (Mittwoch, 21 Dezember 2022 20:16)
Ich besitze so eine rechteckige Peak-Lupe. Hab sie schon lange. War nicht billig. Der untere Rand ist scharfkantig, das Okulargewinde gibt beim Drehen laute Quietschgeräusche von sich und das Okular hat, wenn es nicht bis zum Anschlag eingedreht ist, Spiel. Die optische Qualität ist mittelgut, würde ich sagen. Ich bin nicht besonders zufrieden damit. Kann man bei einer Plastiklupe eine saubere Feinmechanik erwarten?