Uluwatu: Impressionen vom Ende der Welt
Uluwatu, Bali: Ursprünglich anmutende kleine Strände mit feinem Sand zwischen vulkanischen Felsbrocken und großartige Ausblicke auf bis zu 70 m hohe Klippen, die bis über den Felsrand mit tropischer Vegetation bewachsen sind, bietet das äußerste südwestliche Ende der Insel Bali. Dem traditionellen bipolaren Volksglauben Balis zufolge sind die Berge im Norden der Insel Sitz der Götter, während das Meer im Süden Aufenthaltsort der Dämonen ist. Dazwischen liegt die Welt der Menschen, die hier in Uluwatu endet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der in atemberaubender Kulisse hoch über der Brandung gelegene Tempel Pura Luhur Uluwati als Bollwerk gegen dämonische Bedrohung gilt und zu den wichtigsten und heiligsten Tempeln der Insel gehört.
Der Tempel, der selbst deutlich weniger spektakulär ist als seine Lage, wird von einer Affenhorde bevölkert, die als Nachfahren des mythischen Affenführers Hanoman aus dem hinduistischen Ramayana-Epos verehrt werden. Die Affen sind bekannt dafür, dass sie vor Menschen keine Scheu haben und Besuchern gerne mal in einem unvorsichtigen Moment die Kamera, die Brille oder ähnliche Utensilien entwenden und damit in den Büschen verschwinden. Es ist also Vorsicht angebracht. Am Tempeleingang warten meist einige Einheimische, die den Besucher für etwas Kleingeld durch den Tempel begleiten und ihm mit einem Stock die Affen vom Leibe halten, so dass man sich aufs Fotografieren konzentrieren kann.
Zwei Kilometer nördlich vom Pura Luhur liegen mit dem Pantai Suluban und nochmal zwei Kilometer weiter mit dem Pantai Padang Padang zwei der schönsten Strände Balis. Von der Straße aus gelangt man über in den Fels gehauene Stufen durch Höhlen zu den Stränden, die aufgrund der etwas abgelegenen Position fernab der meisten Hotels häufig nur von einigen Surfern genutzt werden, die mit Mopeds und seitlich befestigten Surfboards dorthin gelangen. Die schmalen, entlang der zerklüfteten Felsenlandschaft verlaufenden Sandstreifen bieten mit ihren Durchgängen und verstreut liegenden, bewachsenen Gesteinsbrocken beliebte Fotomotive.
Oben: Blick vom Pura Luhur Uluwatu auf die benachbarten Klippen.
Unten: Die Makaken vom Pura Luhur sehen putzig aus, kennen aber keine Scheu und sind dafür berüchtigt, Besuchern die Brille von der Nase zu klauen oder die Kamera aus der Hand zu reißen, so dass man gut beraten ist, Abstand zu wahren und auf seine Utensilien aufzupassen.
Unten: Impressionen vom Pantai Padang Padang mit seinen zerklüfteten Felswänden und den verstreut herumliegenden,
mit Moosen und Büschen bewachsenen Felsbrocken.
Oben: Unterspülte Felswand am Pantai Padang Padang.
Unten: Küstenlinie am Pura Luhur Uluwatu, Ausblick vom Tempel nach Norden.
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0815 (Sonntag, 26 März 2017 12:41)
Schöne Bilder. Am besten gefällt mir Nr 6.
Da möchte man sofort ins Flugheug steigen.
Klaus (admin) (Sonntag, 26 März 2017 17:06)
Danke.
Bin auch nicht zum letzten mal dort gewesen. ;-)
Andreas (Mittwoch, 29 März 2017 09:35)
erzeugt Fernweh pur! ;-)
Mona W (Mittwoch, 13 November 2019 14:04)
Bali 1998+1999 � Damals waren noch nicht viele Umweltsünden sichtbar.
Die Makaken im Tempel Pura Luhur waren damals schon die angriffslustigsten Diebe, die ich auf der Insel kennen gelernt habe. Keine Ohrringe tragen! Wenn's blinkt, wird dran gezogen und auch mal ein Ohrläppchen durchgerissen.
Ich hatte ein Futterpaket in den Händen und wollte es gerade öffnen, als mir ein mittelgroßer Makak auf die Hüfte sprang und die Tüte griff. Erster, falscher Reflex von mir: festhalten! Der Typ hatte Hauer, und die zeigte er mir! Einer der Wächter kam angerannt und der Affe machte sich mit der Tüte davon. Der Wächter erklärte mir, sich niemals mit den Affen um etwas zu streiten. Die können einen mit dem Gebiss reichlich verletzen.
In Ubud lebte damals eine ganz liebe und friedliche Horde.